Berichte von 01/2015

Hurra, die Schule geht wieder los... und noch viele andere Abenteuer in meiner neuen Familie

Dienstag, 20.01.2015

Das ungewohnte späte ins Bett gehen wurde uns dann am nächsten Morgen zum Verhängnis… die Babys weckten uns um 8.00 und ab 10 war nichts mehr mit schlafen, zum Glück hatten wir nichts geplant, denkste Püppi… es ging zur einer Nachbarschaftsparty um Football zu gucken, auch hier in Howell sehr beliebt. So endeten wir alle am Nachmittag am Haus nebenan und schauten „ganz gespannt“ Football, sooo langweilig, fanden auch die anderen Kids und fingen an Krach zu machen. Elternlösung, nach oben ins Obergeschoss schicken und das Zimmer verwüsten lassen, wer darf es aufräumen? Natürlich die Großen, also wir! Na toll, und dazu diesmal nicht mal verantwortlich für das Chaos und dazu noch müde und geschafft von gestern. Nachdem mich Mitchel fast erwürgte, weil er sich um meinen Hals klammerte während ich ihm ein „Piggy back ride“ gab, ihn also Huckepack nahm, kamen wir dann doch alle gesund und lebend zu Hause an.

Letztendlich war die Party gar nicht mehr so übel gewesen und wir wollten länger bleiben, doch bald ging die Schule wieder los, also mussten wir uns langsam wieder an frühere Zeiten gewöhnen. Bevor es aber Bed time war, gingen wir „nur noch“ duschen. Nur noch duschen bedeutet aber ganz schön viel Arbeit in so einer Großfamilie, Samantha und Shelby, Molly und Melissa, Mum und die Babys und wenn dann noch warmes Wasser da war ich, manchmal schmuggele ich mich als erstes hinein und kann zu Recht entspannen. Die nächsten Tage vergingen wie im Flug, Mum und Dad feierten ihren 13ten Hochzeitstag am nächsten Tag und gingen mal aus für ein Mittagessen nur zu zweit. Wir waren also schnell alleine mit den Kleinen und spielten Nintendo Spiele und schauten Fernsehen. God blesses the „Nap time Babys“, wundervolle 2-3 Stunden stille und keine Zimmer die wieder „Zimmerzustand“ erlangen müssen, nachdem sie in Sekunden in ein Chaos verwandelt wurden, einfach himmlisch. Natürlich dachten Mum und Dad nicht lange nur an sich und kamen bald mit vollen Tüten vom Lebensmittelgeschäft zurück, und die wollten ausgepackt werden, alles fallen lassen was du grade machst und helfen, ist doch klar, oder nicht? Ich sag mal nicht für jeden, aber für mich! Tüte für tüte inspizieren und hoffentlich selbst wissen wo es hingehört das Gut. In den Keller rennen, wieder nach oben, wieder in den Keller, das ist auch ein Work out für sich… nachdem der Einkauf dann erledigt war gibt es meist wieder neue saubere gut duftende Wäsche die oben liegt und nicht besser wird. Also gehe ich nach oben, setz mich auf meine Knie und versuche das Wirrwarr aus Socken, Hosen, T-Shirts und noch vielem mehr zu einer Ordnung zu bringen. Gar nicht so einfach wenn zwei Mädels die gleiche Größe haben…, aber wie sagt man so schön, Übung macht den Meister. Mittlerweile kenne ich also jedes Kleidungsstück der Kids auswendig und kann sagen wem es gehört, ziemlich gut huh? Am nächsten Tag ging dann meine wirkliche Arbeit für eine Woche los und ich konnte mich nicht mehr drum drücken. Eine Woche den Geschirrspüler ausräumen und füllen und das Waschbecken putzen, wenn man bedenkt, dass es üblere Jobs gibt, bin ich eigentlich ganz froh. Über den Tag, nachdem alle meine Aufgaben erledigt waren und es auch mal erstaunlicher weise keine Wäsche zum Zusammenlegen gab, beschäftigte ich mich mit meinem Weihnachtsgeschenk von Kim und Sean, meinem Stick Set. Nach zwei ein halb Stunden war dann also auch meine zweite Mütze gestrickt und man konnte mir den stolz nicht verkennen. Am Abend half ich dann noch Mitchel die Zähne zu putzen, was sich gar nicht so einfach gestaltet, wenn der Herr sich die ganze Zeit im Spiegel betrachten will und seine Zähne bewundert. Kopf zurück drehen, tief durchatmen und ein neuen Versuch. Nach 10 Minuten war dann auch das geschafft und ich durfte ihn, Shelby und Mave ins Bett bringen. Ich krieg immer ein kleines bisschen Muttergefühle und freue mich noch mehr auf meine eigene Familie, wenn ich so welche Aufgaben übernehme, ein großes Lächeln auf meinem Gesicht, und obwohl ich sowas fast noch nie gemacht habe, kann ich das erstaunlich gut. Einen Kuss auf die Stirn und eine Umarmung und von ihnen ein Kuss auf die Wange, das schönste was sie mir an einem Tag geben können. „Sleep tight and sweet Dreams, see you tomorrow.“ Der letzte Tag der Ferien brach an und ich bin nur schon über zwei Wochen hier. Wir fingen den Tag früh an, denn es war ein Familien Ausflug in die Mall geplant. Gemeinsam saßen wir am Frühstückstisch und genossen Dad‘s selbst gemachte pinke Pancakes. Sie waren köstlich. Den Vormittag verbrachte ich mit dem stricken meiner dritten Mütze, diese war für Samantha und ich gab mein Bestes sie noch vor unsere Fahrt zur Mall fertig zu kriegen, und das schaffte ich tatsächlich auch.

Am Nachmittag ging es dann endlich los, nachdem wir Mittag aßen und die Babys einen Mittagsschlaf hielten, stauten wir alle Kids ins Auto und machten uns auf den Weg in die halbstündig entfernte Meridian Mall. Dort angekommen und auch endlich einen Parkplatz gefunden, nahmen wir die kleinen an die Hand und bahnten uns ein Weg zum Eingang. Eigentlich wollte ich nichts kaufen, doch diese zwei neuen Pullover taten es mir an, und für den Winter konnte es nichts schaden. Auch Molly holte sich ein paar neue Klamotten für ihre Wochenendreise nach Washington DC des nächsten Wochenendes. Es war ein schöner Nachmittag, mir einigen Highlights. Zum Beispiel dem Bungee jumping Trampolin das in Mitten eines Platzes in dem Einkaufszentrum aufgebaut war, ich traute meinen Augen nicht. Wie hätte es auch anders sein sollen, sobald wir es erblickten, wollten wir es natürlich auch machen, besonders die kleinen waren ganz begeistert. Ich sprang dann ein anstatt Mave, die schon gesichert war und alles, aber sich dann doch dafür entschied, dass sie Höhenangst hatte. Bezahlt war leider schon alles, also durfte ich dann auch springen, mein eigenes Geld dafür auszugeben war mir dann doch zu wertvoll. Im Nachhinein muss ich aber doch gestehen das das das Beste von dem ganzen Wochenende war, und das mir nach 5 Saltos hintereinander, die ich nicht mehr gewöhnt bin, ziemlich schwindelig war und etwas übel, aber Hauptsache es hat allen Spaß gemacht, und das hat es! Besonders Samantha und Melissa motivierten mich immer noch zu einem Salto mehr, denn sie waren zu ängstlich um das zu machen, also zeigte ich ihnen was ich noch drauf hatte von meinen eigenen jährlichen Erfahrungen und ehrlichgesagt war das mehr als ich erwartet hatte. Doch unser Abendteuer nach diesen drei wirklich spaßigen Stunden in der Mall sollte noch nicht zu Ende sein.

Nachdem wir uns alle wieder dick eingepackt hatten und bereit waren für die eisige Kälte, trauten wir unseren Augen nicht, als alles draußen schon mit einer dünnen Schicht Schnee bedeckt war. In einem dem entsprechend langsamem Schneckentempo tuckerten wir dann allesamt nach Hause und fragten uns was denn Morgen mit dem ersten Schultag wird, ob wir wohl schon unseren ersten schneetag haben? Gespannt verfolgten wir die Liste der Schulen die schlossen, doch unsere war leider nicht dabei, auch am Morgen nicht. So erlebte ich die morgendliche Schultag Routine zum ersten Mal ohne überhaupt zur Schule zu gehen, den Debra wollte heute kommen und mir meine Fächer in der schule aussuchen und mich allen vorstellen. Aber erstmal zur Routine. Wir stehen um 5.20 auf, machen uns fertig, die meisten frühstücken erst und ziehen sich dann an, und warten dann bis Dad die Babys weckt. Wir teilen uns die Arbeit, einer nimmt Mitchel, einer nimmt Shelby und einer nimmt Mave, hilft ihnen sich anzuziehen und ihnen Frühstück zu machen. Und dazu darf man ja nicht seine Aufgaben vergessen, der Geschirrspüler räumt sich schließlich nicht on Allein aus… Um ca. 6.20 geht Dad dann zur Arbeit und Molly, Samantha und ich verlasse das Haus um 6.40. Bis dahin muss jeder angezogen und genährt sein, denn dann passen Melissa und Shelby auf die Babys auf bis Mum um 7.50 aufsteht und Melissa und Shelby sich ebenfalls auf den Weg zum Schulbus machen. Bis dahin sitzen Mave und Mitchel, im Besten Falle auf dem Sofa und gucken Babyshows, die auch mir leider nicht erspart werden. Naja ich kann mich dann halt schon mal auf meine Mutterzeit vorberieten und abwägen welche Shows denn wirklich lehrreich sind und welche einfach nur Müll, trauriger weise fällt das Ergebnis von lehrreichen Babyshows sehr gering aus. Debra wollte eigentlich um 10 da sein, doch bei ihr heißt 10 anscheinend 12 bis 13 Uhr. Jedenfalls klopfte es dann tatsächlich um kurz nach 12 an der Tür und erlöste mich von den Babyshows, die Lieder habe ich bis heute nicht aus meinem Kopf bekommen können… Sie unterhielt sich für ein paar Minuten mir Mum und nahm mich dann mit zum Auto, in die eisige Kälte – 20 Grad Fahrenheit with windshield, also gefühlt. Nach kurzer Fahrt, mit wenig Gespräch, wir waren noch nie in Konversationen wenn es keine Probleme gab, also ein sehr gutes Zeichen, standen wir dann auch schon vor der Schule. Mein erster Eindruck, alt, groß, unmodern und muffelig, wo sind meine Cougars?  Nja vielleicht liegt die Schönheit ja im Inneren.. Ich ließ mir nichts anmerken und begrüßte meine neue Council in, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, Mist… mit einem herzlichen Lächeln. Zusammen mit Debra arrangierten wir dann meinen Stundenplan so ähnlich wie es ging zu meiner alten Schule für das restliche erste Semester. Ich starte meinen Tag am Freshmen Campus mit Mathe und Englisch, die Schule beginnt um 7.35. Dann eine 10 minütige Zitterpartie durch die Kälte um zur High-School zu gelangen, die sich offensichtlich in einem anderen Gebäude befindet und weiterzumachen mit Physik. In der vierten Stunde habe ich Sport, heißt wieder in ein anderes Gebäude, naja direkt gegenüber der Schule, trotzdem echt verdammt kalt kann ich euch sagen. Geschichte, nach fast verhungern endlich Mittagessen und dann wieder zur Sporthalle, warum ich zwei Sportsunden habe versteh ich immer noch nicht, aber das ist eine andere Sache. Wenigstens in der letzten Stunde konnte ich entspannen mit Band, die Schule endet um 14.22 und dann heißt es wieder ab zu den Bussen die am Freshman Campus warten, in anderen Worten am Ende des Tages nochmal den Arsch abfrieren, man freu ich mich auf den Sommer…. Dieser Stundenplan hörte sich doch prächtig an, meinten sie, naja Geschmackssache würde ich sagen ;) und Debra setzte mich schon wieder zu Hause ab. Die Babyshows liefen immer noch, denn die Babys haben keine Schule bis zum Nachmittag.